In einem Fachartikel für die International Society for Technology in Education (ISTE) warf Dale Basye eine wichtige Frage auf: Besteht zwischen den Begriffen „personalisiertes Lernen“, „differenziertes Lernen“ und „individualisiertes Lernen“ ein substanzieller Bedeutungsunterschied? Sind sie austauschbar – oder sind sie klar abgrenzbare Termini, die verschiedene Bildungsansätze beschreiben?

Laut Basye ist die Antwort auf diese Frage, dass die Begriffe in der Tat unterschiedliche Bedeutungen haben und dass diese Differenzen entscheidend sind. Die spezifischen Interessen und Bedürfnisse von LernerInnen erfordern entsprechend angepasste Lehr- sowie Lernansätze. Und nur durch die Verwendung einheitlicher Fachbegriffe für diese Ansätze können sich Lehrkräfte über optimale Vorgehensweisen austauschen und die richtigen Tools wählen, um das zu erzeugen, was Basye als „zutiefst dynamische Lernerfahrungen“ bezeichnet.

Doch was bedeuten die Begriffe eigentlich und wie unterscheiden sich die drei entsprechenden Herangehensweisen?

Differenziertes Lernen: Wer sind die LernerInnen und was benötigen sie?

Selbst im Zusammenhang mit übergreifenden Lernzielen können LehrerInnen ihren Unterricht so gestalten, dass er den Bedürfnissen und Vorlieben einzelner LernerInnen oder Lerngruppen sich ähnelnder LernerInnen entspricht. Im Rahmen dieser Anpassung können beispielsweise der Lernweg, das Ergebnis, der Prozess, der Inhalt oder sogar das Thema selbst variiert werden, um die spezifischen Lernprofile der LernerInnen anzusprechen. Dabei geht es nicht darum, für alle einen individuellen Stundenplan zu erstellen. Vielmehr geht es um das Anpassen des Lernstoffs, das Variieren des Schwierigkeitsgrads und das Verändern des Wegs zum Lernerfolg. Diese Flexibilität sorgt dafür, dass die Lernerfahrung relevanter, interessanter und effektiver wird.

Individualisiertes Lernen: Mit welcher Geschwindigkeit lernen die LernerInnen?

Neben ihrem Einfluss auf die Art, wie LernerInnen lernen, haben LehrerInnen die Kontrolle darüber, wie viel Zeit die Lerninhalte einnehmen, indem sie die Geschwindigkeit verändern, mit der durch den Lehrplan gearbeitet wird. Diese Methode des individualisierten Lernens hat viele Vorteile: LernerInnen können mehr Zeit mit einem schwierigen Thema verbringen und weniger Zeit mit Themen, die sie schon beherrschen. Oder sie können sich tiefer in ein Thema einarbeiten, das sie detaillierter erkunden möchten. All dies erlaubt es LehrerInnen, die vorgeschriebenen Lernziele zu erreichen, ohne irgendetwas – oder irgendjemanden – auf dem Weg dorthin zurückzulassen.

Personalisiertes Lernen: Wie können LernerInnen selbstständig lernen?

Basye beschreibt personalisiertes Lernen als „das volle Programm“: Nicht einfach differenziert, nicht nur individualisiert, sondern beides zusammen. Es ist ein Unterricht, der auf die spezifischen Lernbedürfnisse von LernerInnen eingeht und sich in seiner Geschwindigkeit nach ihrer Bereitschaft und ihren Interessen richtet. Aber es ist noch viel mehr als das. Im Rahmen echten personalisierten Lernens übernehmen LernerInnen eine Rolle in Ihrer eigenen Lehre – sie wählen Aktivitäten, Lernmittel und Lernwege aus, die ihren Interessen und Fähigkeiten am besten entsprechen. Personalisiertes Lernen ist Bildung mit einem wirklichen Fokus auf die LernerInnen und deshalb stellt es für BildungsexpertInnen ein merkliches Abweichen von traditionellen Lehrmethoden dar. Sie finden sich in der Rolle des Betreuers oder Unterstützers wieder, nicht in der Rolle des Unterrichtenden. Und wenn man die unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen LernerInnen bedenkt, kann man annehmen, dass Bildungstechnologie beim personalisierten Lernen eine wichtige Rolle spielt.

Messbarkeit und Reaktion: Das Versprechen der Technologie

Im Grunde basiert jeder der drei genannten Bildungsansätze auf der Förderung von Individualität, also aus technologischer Sicht auf dem Managen enormer Mengen an sich stetig verändernden Daten. Und genau dafür sind Computer wie geschaffen. Digitale Lerninhalte und die Wege durch sie hindurch können von LehrerInnen verändert werden, um genau die differenzierten und individualisierten Lernerfahrungen zu erreichen, die wir bereits dargelegt haben. Im Laufe dieser Prozesse gibt es vieles, was durch Computer gemessen und aufgezeichnet werden kann, darunter Punkte, Verhaltensmuster, Interessen, Fehlerarten, Geschwindigkeit und vieles mehr. Diese Möglichkeiten wurden bereits mit einigem Erfolg in adaptiven Lerntechnologien eingesetzt, um die Erfordernisse eines personalisierten Lernansatzes zu erreichen.

Aber bedeutet das wirklich, dass standardisierte Technologie von Haus aus all diese Lernansätze unterstützen kann?

Die Zusammenarbeit zwischen LehrerInnen, LernerInnen und Technologie

Wir bei Avallain verstehen, dass das Gesamtbild komplexer ist. Unsere Technologien verfügen über all die Fähigkeiten, die wir beschrieben haben, doch wir sind uns auch bewusst, dass wirkliches digitales Lernen eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen LehrerInnen, LernerInnen und Technologie voraussetzt. Denn eine Technologie, die differenziertes Lernen ermöglicht, aber gleichzeitig zu viel Druck auf LehrerInnen ausübt oder ihre spezifischen Anliegen nicht anspricht, wird nicht funktionieren. Ebenso wenig wird eine Lösung funktionieren, die echtes personalisiertes Lernen verspricht, aber dabei zu mutige Annahmen zur Eigenmotivation und Technik-Erfahrung der jeweiligen LernerInnen anstellt – oder die Führung ihrer LehrerInnen nicht ausreichend integriert.

Lösungen mit einem Blick auf Einzigartigkeit

Avallain hat sich immer darauf konzentriert, sehr spezifische Lösungen für sehr spezifische Zielgruppen zu erschaffen. Avallain Unity und Avallain Author zählen zu den flexibelsten Lösungen im Bereich der digitalen Bildung, weil sie unter der stetigen Berücksichtigung der Einzigartigkeit von Lernerfahrungen entwickelt wurden. Grundschüler in Mexiko, Akademiker in Oxford und Deutsch-lernende Einwanderer bilden sich mit verschiedensten Programmen, die dank solider Avallain-Technologie allesamt individuell zugeschnittene Nutzeroberflächen sowie Nutzerführungen anbieten. Auf der ganzen Welt wird unsere Technologie eingesetzt, um die volle Bandbreite aus differenziertem, individualisiertem und personalisiertem Lernen bereitzustellen – und zwar auf eine Art und Weise, die sinnvoll ist und von allen LehrerInnen und LernerInnen leicht bewältigt werden kann.

Kontakt

Daniel Seuling, Head of Communications, dseuling@avallain.com