Lernen war noch nie so vielschichtig. Die digitale Revolution hat neue Medien hervorgebracht, neue Inhalte und neue Möglichkeiten, Bildung zu organisieren und Lernprozesse nachzuverfolgen. Sie hat den Weg für neue Lernansätze wie differenziertes und individualisiertes Lernen geebnet. Sie gibt uns die Freiheit, auf einer Vielzahl an neuen Geräten zu lernen und zu lehren – und somit die Grenzen des Klassenzimmers auf neue und aufregende Arten zu erweitern.

Diese Vielfalt bietet jedoch nicht nur die einmalige Chance, die spezifischen Bedürfnisse der NutzerInnen zu berücksichtigen – ihre Komplexität stellt uns auch vor neue Herausforderungen. Und um diesen zu begegnen, haben wir in den letzten zwei Jahrzehnten Avallain Unity entwickelt: Sein modularer Ansatz erlaubt uns, die besten Technologien digitaler Bildung zu einer Lernplattform-Architektur zu vereinen, die auf einer einheitlichen Grundlage vielfältige Bildung ermöglicht.

Doch wie ist das realisierbar – und wie kamen wir auf die Idee?

Die Avallain-Zukunftsvision basiert auf 20 Jahren eigener Lernerfahrung

Im Jahr 1997 haben wir unser erstes Learning Content Management System (LCMS) entwickelt – lange bevor der Begriff weithin bekannt wurde. Dieses System ermöglichte es unseren Kunden, eine grosse Anzahl an Lerninhalten zu entwickeln, zu verwalten und sie dann als Unterrichtseinheiten oder Kurse zusammenzufassen. Das war jedoch erst der Anfang. Verlage, Institutionen und LehrerInnen brauchten flexible Hilfsmittel, um vielfältige Unterrichtseinheiten und Kurse in einem nutzerfreundlichen Umfeld zu veröffentlichen, zu verwalten und dabei den Fortschritt der LernerInnen zu verfolgen und zu unterstützen. Um diese Ziele nachhaltig und sinnvoll verwirklichen zu können, haben wir Lernparadigmen verinnerlicht, das Zusammenspiel der unterschiedlichen Interessengruppen im Bildungsbereich beobachtet und dann effektive Instrumente erstellt, um diese online abzubilden.

Die Tücken der Technik

In unseren Anstrengungen waren wir dabei natürlich nicht alleine. Andere Anbieter aus dem Bereich der höheren Bildung traten mit Technologien, die auf ERP (Enterprise Resource Management) basierten, auf den Plan. ERP war allerdings darauf ausgelegt, Daten zu sammeln, zu organisieren und zu interpretieren – und nicht darauf, als Basis für das Lernen zu fungieren. Die Benutzeroberflächen waren daher oft trocken und pragmatisch, die Strukturen unflexibel und die User Experience kompliziert.

Auch die Open-Source-Bewegung erschuf viele mehr oder weniger leistungsstarke Plattformen, welche Technologie zum Lern-Management auf breiter Basis zugänglich machten und deren Entwicklung beschleunigte. Allerdings sind solche Plattformen schwer zu individualisieren, ohne dabei den einheitlichen Support zu verlieren – einer der prinzipiellen Vorteile jedes Drittsystems. In jedem dieser Fälle hatten Lehrende und Lernende oft Schwierigkeiten, die Tools auf ihre unterschiedlichen Bedürfnisse anzupassen. Allzu oft war man gezwungen, das Lernen an die Technologie anzupassen, anstatt umgekehrt.

Eine neue Art des Lern-Managements

Uns war klar, wir mussten einen neuen Ansatz verfolgen. Unsere jahrelange Arbeit mit vielen verschiedenen Lernmittel-Anbietern hatte uns einiges über digitale Bildung gelehrt:

  1. Lernen steht an erster Stelle: Technologie, egal wie wagemutig und innovativ sie auch sein mag, ist nur dann nützlich, wenn sie Lernerfahrungen und -ergebnisse fördert. Um diesen Schwerpunkt innerhalb einer Technologie zu verwirklichen, war es an uns, ein neues Skillset zu entwickeln, das wir Bildungs-Design nannten. Bereits in den 1990ern waren wir die ersten, die eine spezifische Rollenzuteilung für Bildungs-Designer im Digitalbereich entwarfen.

  2. Es ist nicht für jeden alles gleich: Lernen – insbesondere digitales Lernen – wird von verschiedenen Typen von LernerInnen, LehrerInnen und von verschiedenartigen Institutionen sehr unterschiedlich wahrgenommen. Unsere Lösung musste also so konstruiert sein, dass sie diese Vielfalt unterstützt.

  3. Dinge ändern sich – und zwar sehr schnell: Jede technische Lösung mit derartigen Ansprüchen würde zwangsläufig eine Vielzahl an Entwicklungsschritten durchlaufen. Zugrunde liegende Technologien würden kommen und gehen und unser Aufbau müsste sowohl robust als auch flexibel sein, um diese Veränderungen zu ermöglichen.

Best-of-Breed-Lösungen, miteinander vereint

Mit diesen Grundprinzipien machten wir uns daran, Avallain Unity zu gestalten. Wir setzten eine modulare, objektorientierte Struktur ein, die die Flexibilität gibt, mit Avallain Author erstellte interaktive Lerninhalte massgeschneidert auf Kundenbedürfnisse in die Plattform-Architektur von Avallain Unity einzupflegen – und dabei von technologischen Veränderungen unabhängig zu bleiben. Die Bereiche Präsentation, Funktionen und Inhalte teilten wir auf, um ungestört innerhalb eines Komplexes entwickeln zu können. Dann begannen wir, Best-of-Breed-Lösungen zu sammeln und zu bewerten, um so LernerInnen, LehrerInnen, Institutionen und Verlagen die besten Bildungsmöglichkeiten zu bieten. Auf diese Weise ermöglichen wir unseren Kunden frühzeitigen und gleichzeitig risikoarmen Zugriff auf  Innovationen, die mittlerweile massgeblich für die Branche geworden sind, wie zum Beispiel:

  • WCMS (Web Content Management Systeme): Tools, die LehrerInnen, Institutionen und Verlägen ohne Zuhilfenahme von Programmierern oder zusätzlichen Marketingsystemen die Kontrolle darüber ermöglichen, wie ihre Plattform dargestellt wird.

  • Gamifizierte Zugriffssysteme: Benutzeroberflächen, welche die ansprechenden und motivierenden Eigenschaften von Spielen nutzen, um das Lernen anzuregen und zu fördern.

  • Cloudbasierter Aufbau: Avallain Unity wurde von Anfang an mit einer Cloud-Architektur entworfen, welche die Bereitstellung der Lerninhalte vereinfacht und mobiles Lernen ermöglicht.

  • Ruby on Rails: Das elegante und solide Rahmensystem für Responsiveness und Flexibilität. Als frühzeitige Anwender konnten wir in diesem Bereich die Entwicklung anführen, während die Mehrheit der Bildungstechnologie-Start-Ups uns nachfolgte.

  • xAPI: Eine gemeinsame Sprache, um die Tätigkeiten und Erfolge von LernerInnen zu erfassen: Egal, wo und auf welchem Gerät sie lernen.

  • LTI (Learning Tools Interoperability): Eine Sammlung an Spezifikationen, die es unserer Software erlauben, mit Fremdtools oder fremden Bildungsplattformen zu kommunizieren oder in diese integriert zu werden.

  • eCommerce: Die Funktion, finanzielle Transaktionen – inklusive flexibler Preisfestlegung, Upgrades sowie In-App Käufe – zu steuern.

Während der gesamten Zeit lag unser Hauptaugenmerk auf dem Lernen. Dies erreichten wir durch den Grundsatz, dass jede neue Phase der Entwicklung von unseren Bildungs-Designern und Kunden angeführt wird. Das heisst: Wir erhalten, was funktioniert, während wir einige der technologischen Überfixierungen, die wir anderswo in der Branche sehen, vermeiden. Wenn es für LernerInnen, LehrerInnen und Bildungsinstitutionen nicht funktioniert, schafft es auch nicht den Sprung in Avallain Unity.

Die Entwicklung geht dennoch immer weiter. Ein System, mit dem wir momentan arbeiten, stellt beispielsweise eine Lösung dar, die zur Verwaltung und Auswertung der gigantischen Menge an komplexen Userdaten dient, die von unseren Lern-Plattformen und -inhalten generiert werden. Wir setzen Business Intelligence und Data Warehousing Systeme wie Amazon Elastic MapReduce und MetaBase BI ein, um Big Data schneller analysieren zu können. So können wir immer tiefere Einblicke liefern. Diese werden den LernerInnen beim Lernen und den LehrerInnen beim Unterrichten durch individualisiertes und differenziertes Lernen helfen. Die Einblicke aus Big Data werden aber auch Avallain und unseren Kunden zugutekommen, denn sie fliessen in zukünftige Entwicklungen ein.

30 Plattformen, 150 Länder, 15 Millionen LernerInnen

Der flexible Ansatz von Avallain Unity in Bezug auf Technologie hat es uns ermöglicht, mehr als 30 bahnbrechende Lern-Plattformen für mehr als 15 Millionen LernerInnen in radikal unterschiedlichen bildungstechnischen Umständen auf der ganzen Welt bereitzustellen. Einige der vielen mit Avallain Unity erstellten Lernprojekte sind:

  • Projekte zur Erwachsenenalphabetisierung in Afrika und Europa

  • Sprachen-Lernplattformen mit Pearson, Oxford University Press, Cambridge University Press, Cornelsen, Difusiòn und Macmillan

  • Lerninhalte für Grund- und weiterführende Schulen an so unterschiedlichen Orten wie Deutschland und Mexiko oder Kenia und Grossbritannien

  • Integrationsbildung zur Unterstützung von mehr als einer Million neuer Zuwanderer in Deutschland

Doch so vielfältig die Anwendungsmöglichkeiten von Avallain Unity auch sind, die Plattform bleibt ihrer Gründungsvision treu: Eine Vereinigung verschiedener Technologien, die wirklich der Bildung dienen – auf flexible Art bereitgestellt, um eine vielschichtige und sich ständig verändernde Lernlandschaft zu unterstützen.

Einheitlichkeit erzeugt Vielfalt. Nach beinahe 20 Jahren wissen wir: Das ist eine Vision, die funktioniert. Und wir sind schon gespannt darauf, wo sie uns als nächstes hinführen wird.

 

Kontakt

Daniel Seuling, Head of Communications, dseuling@avallain.com